Kaugummi-Test
Amalgam ist eine Legierung aus Quecksilber, Silber, Zinn, Kupfer und Zink. Durch Korrosion können Metalle aus Amalgamfüllungen freigesetzt werden. Mundhygiene, Qualität der Amalgamfüllungen, Speichelzusammensetzung, pH-Wert von Getränken sowie mechanische Belastungen beim Kauen und Zähneputzen beeinflussen die Korrosion. Im Speichel von Amalgamträgern können daher erhöhte Konzentrationen der Hauptbestandteile Quecksilber, Silber und Zinn gemessen werden.
Zwischen der Quecksilberkonzentration im Speichel nach Kaugummikauen und der Quecksilberausscheidung im Harn nach Gabe von DMPS einerseits sowie dem aus Amalgamfüllungen in die Ausatemluft abgegebenen dampfförmigen Quecksilber andererseits besteht eine Korrelation. Da die Quecksilberausscheidung im Harn nach DMPS und die Konzentration des toxikologisch wichtigen dampfförmigen Quecksilbers in der Ausatemluft ein Maß für die Quecksilberbelastung sind, wird der Kaugummi-Test als Suchtest auf eine erhöhte Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen empfohlen. Leider existieren bisher keine eindeutigen Grenzwerte, so dass eine Interpretation der Messergebnisse schwierig ist. Die in der Abb. dargestellte Häufigkeitsverteilung der Quecksilberkonzentrationen im Speichel nach Kaugummikauen vermittelt jedoch einen Eindruck von der sehr unterschiedlich intensiven Korrosion. Obwohl alle Patienten mehr als 10 Amalgamfüllungen hatten, fanden sich bei fast 50% relativ niedrige Quecksilberkonzentrationen von < 20 µg/l.
Auch Bestandteile anderer Dentallegierungen wie Cobalt, Gallium, Germanium, Indium, Iridium, Palladium, Platin, Rhodium, Ruthenium und Tantal stehen im Verdacht, lokale oder systemische toxische Wirkungen zu haben. Auch diese Metalle können im Speichel nachgewiesen werden.
Ausführung zur Erkennung eines Schwermetallabriebs aus Amalgamfüllungen:
Zwei Stunden vorher nichts essen, nur trinken lassen.
I. 5 ml Speichel in Röhrchen I sammeln.
II. 5 - 10 Minuten zuckerfreies Kaugummi auf den Amalgam-Füllungen intensiv kauen. Während dieser Zeit den Speichel in Röhrchen II sammeln.
III. Speichel I + II auf Quecksilber untersuchen lassen.