Umweltmedizin
Wenn die Umwelt den Menschen krank macht
Die Menschen kommen heute in ihrer normalen Umwelt mit zahlreichen chemischen Giften in Berührung. Obwohl die Belastungen im allgemeinen weit unter den aus der Arbeitsmedizin bekannten Grenzwerten liegen, sind wegen der langen Expositionszeiten, unterschiedlicher individueller Reaktionen auf Umweltgifte, Vorhandensein von Vorerkrankungen und additiver oder potenzierender Effekte durch mehrere Umweltnoxen gesundheitliche Schädigung möglich. Die gesundheitlichen Störungen, die in Zusammenhang mit Umweltgiften gebracht werden, können toxikologisch begründbar sein oder auch ein unspezifisches Symptombild zeigen.
- Befindlichkeitsstörungen
Symptome: Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Gereiztheit u. a. - MCS-Syndrom - Multiple Chemikalien Sensitivität
- Sick building syndrome - Beschwerdenkomplex bei längerem Aufenthalt in klimatisierten Räumen
Symptome: Schleimhautreizung, Augenreizung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, rheumatische Beschwerden, Hautreizung, Stirnhöhlenprobleme, Halsschmerzen, Müdigkeit, Atembeschwerden - Mikromerkurialismus bei chronischer Quecksilberintoxikation
Symptome: Kopfschmerzen, Schwindel, Parästhesien, Tremor, Reizbarkeit, Apathie, Schluckstörungen, Sprachstörungen, Ataxie, Leber- und Nierenstörungen, Stomatitis, Gastroenteritis - Holzschutzmittelsyndrom
Symptome: Haut- und Schleimhautreizung, Neuralgie, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Schwitzen, Arrhythmien, Tonsillenrötung, Glieder- und Muskelschmerzen, Zerschlagenheit, Ermüdbarkeit, Gewichtsabnahme, Depression, Leberfunktionsstörungen, Haarausfall, unklare Temperaturerhöhung
Diese unspezifischen Symptome können natürlich auch bei anderen nicht umweltbedingten Erkrankungen auftreten oder Ausdruck einer psychosomatischen Störung sein.
Bei Verdacht auf umweltbedingte Gesundheitsstörungen sollte eine gezielte, die individuelle Situation des Patienten berücksichtigende Analytik angestrebt werden. Das bedeutet
- Identifizierung der Giftquelle, z. B. durch Materialanalyse
- Beurteilung der äußeren Belastung mit einer Umweltnoxe z. B. durch Hausstaub- oder Raumluftmessung und nach Möglichkeit
- Abschätzen der inneren Belastung z. B. durch Bestimmen der Noxe oder ihrer Metaboliten in Körpermaterial.
Überschreiten der jeweiligen Referenzwerte in dem als Giftquelle verdächtigten Material, in der Raumluft oder in den Körperflüssigkeiten beweist noch nicht die Verursachung einer gesundheitlichen Störung durch die nachgewiesene Noxe. Tritt nach Entfernen der Giftquelle jedoch eine anhaltende Besserung der Beschwerden ein, ist ein Zusammenhang zwischen Erkrankung und Umweltnoxe zu vermuten.
Ergeben weder die Material- und Raumluftuntersuchungen noch die Analyse in Körperflüssigkeiten Hinweise auf eine erhöhte Belastung, ist eine umweltbedingte Erkrankung durch die untersuchte Noxe unwahrscheinlich.
Auch wenn eine gesundheitliche Störung durch eine länger zurückliegende, nicht mehr nachweisbare Belastung damit nicht ausgeschlossen ist, sollten in diesem Fall differentialdiagnostisch auch andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden.
Umweltmedizinische Analytik
> Umweltmonitoring
Beurteilung der äußeren Belastung durch Nachweis und quantitative Bestimmung von Noxen in der Umwelt.
> Biomonitoring
Beurteilung der individuellen inneren Belastung durch Nachweis und quantitative Bestimmung
von Noxen oder ihren Metaboliten in Körpermaterialien.
> Biochemisches Effektmonitoring
Nachweis von Einflüssen auf biochemische Vorgänge durch toxische Umweltchemikalien.
> Empfänglichkeits-Monitoring
Nachweis individueller Faktoren, die die Reaktion auf Umweltnoxen (Höhe der inneren Belastung, Ausmaß der biochemischen Effekte und der gesundheitlichen Störungen) beeinflussen.
Lokalisation Umweltgifte
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bei analytisch-technischen Fragestellungen:
Dr. rer. nat.
Hans-Wolfgang
Hoppe
— Leiter Umwelttoxikologie (GC II) —
Tel.: +49 (0)421 2072-251
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bei analytisch-technischen Fragestellungen:
Dr. rer. nat.
Peter
Heitland
— Leiter Elementanalytik (AAS) —
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bei medizinisch-fachlichen Fragestellungen:
Dr. med.
Helmut Dietrich
Köster
— Facharzt für Laboratoriumsmedizin; Lebensmittelchemiker —
Tel.: +49 (0)421 2072-106
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