Neueinschätzung der Metformintherapie und Konzentrationsbestimmung bei mittelschwerer Niereninsuffizienz
Der Typ 2 Diabetes mellitus zeigt eine zunehmende Prävalenz. Metformin ist Medikament der ersten Wahl, denn es reduziert nachweislich das kardiovaskuläre Risiko. Es besteht eine Kontraindikation zur Verordnung bei einer Kreatinin-Clearance oder eGFR<60 mL/min/1.73 m². Neue Studiendaten zeigen aber, dass in den USA trotzdem bereits die Hälfte aller Typ 2 Diabetiker mit einer Clearance von 30-60 mL/min mit Metformin behandelt werden.
Die aktuelle NICE Leitlinie schlägt den Einsatz von Metformin bis zu einer Clearance von 45 mL/min vor, bei unter 30 mL/min sollte Metformin vermieden werden. Voraussetzungen sind eine Metformin-Dosisanpassung und ausreichend stabile Nierenfunktion. Die Bestimmung der Metformin-Serumkonzentration wird ebenfalls vorgeschlagen und dient dem Ausschluss einer Akkumulation, die mit stark erhöhtem Risiko einer Laktatazidose einhergeht.
Das Medizinische Labor Bremen bietet bereits seit Jahren die Metformin-Bestimmung an. Die Analyse erfolgt aus Serum oder Plasma, Blutentnahme vor der nächsten Gabe. Der Probenversand kann bei Raumtemperatur erfolgen.
(1) http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61363
(2) BMJ 2014;349:h1758
http://www.bmj.com/content/350/bmj.h1758
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