Risikobezogene Therapieziele für Lipidbefunde
Einer Anregung der D-A-CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. folgend, haben wir die aktuellen ESC/EAS Leitlinien zur Dyslipiämie umgesetzt.
Auf den Befunden werden keine allgemein gültigen "Referenzbereiche" für Lipide und Lipoproteine mehr angegeben, sondern die risikobezogenen Therapieziele.
In der Praxis ist das Vorgehen wie folgt:
1. Bestimmung von Gesamtcholesterin, LDL-C, HDL-C und Triglyzeriden - primärer Fokus liegt auf dem LDL-C.
2. Direkte Bewertung des Risikos bereits bekannter Erkrankungen (KHK/Stroke, glomeruläre Filtrationsrate (GFR) <60 mL/min/1.73 m2, Diabetes mellitus Typ II, Diabetes mellitus Typ I mit Endorganschäden) als "sehr hohes kardiovaskuläres Risiko".
3. Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie haben immer ein "hohes Risiko" und bedürfen spezieller Aufmerksamkeit.
4. Bei allen anderen Patienten Berechnung des individuellen Risikos mit dem HeartScore (www.heartscore.org). Der Score gibt das 10-Jahres-Risiko für kardiovaskuläre Mortalität an.